Ein Blick durch den Spion

Woran macht ihr fest, wer bleiben darf und wer nicht?

Mal angenommen unser Leben ist wie ein Haus. Wem würdet ihr die Tür öffnen, wenn nicht sogar herein bitten? Wem würdet ihr alle eure Räume zeigen? Wer dürfte sich in deinem "Haus des Lebens" umschauen? Hier und dort eine Schranktür öffnen und reinschauen?

Wer darf nur bis in den Hausflur oder gar nur durch die geöffnete Haustür blicken?

Oder genügt nicht selten der Blick durch den Spion, um zu entscheiden, die Tür gar nicht erst zu öffnen.

Wie entschließt du dich, wer rein darf und wer nicht?

Ist es ein Bauchgefühl oder Kopfsache? Ein Zusammenspiel von beiden oder womöglich ein Wettkampf? Herz gegen Kopf, der Stärkere gewinnt?

Wie ist es wenn du dich, sei es spontan oder wohlüberlegt, entschieden hast?

Wir begegnen so vielen Menschen in unserem Leben und manchmal hast du nicht mal die Freiheit selbst zu entscheiden. Es ist ein brauchen, müssen, eine Verpflichtung, ein zulassen ob du willst oder nicht.

Dann gibt es die Momente, da darf einer rein, sogar bis an die Schränke, schaut neugierig, forschend, fängt an die Inhalte neu zu sortieren. Kein Fragen, ohne Rücksicht, übergeht Wünsche und Gefühle, fast schon respektlos.

Hilft dann die Beteuerung, dass derjenige nur dein Bestes will, lässt du es zu, schaust du es dir an oder wird er stante pede an die Luft gesetzt.

Wichtig ist die Basis, verlässliche Mitbewohner, die helfen. Die in deinem Haus ein und ausgehen dürfen, mit aufpassen, warnen oder zum zulassen drängen. Denn wenn man die gefunden hat, dann schadet auch eine Fehlentscheidung kaum.

Auch sich selbst zu reflektieren, wie verhalte ich mich, wenn ich vor einer Haustür stehe? Möchte ich rein, habe ich den nötigen Respekt? Wäre ich gerne ein Mitbewohner?

Es ist ein geben und nehmen, du kannst den Menschen nur vor den Kopf schauen. Manchmal lässt man die Falschen eintreten und die Richtigen im Regen stehen. Manchmal geschieht es aus dem Wunsch nach Nähe oder auch aus kalter Berechnung. Manchmal kannst du verzeihen, manchmal nicht.

Es gibt Haustüren, die kaum zu öffnen sind, gehalten von unzähligen Sicherheitsschlössern und welche, die nur selten schließen.

Das Eintreten, draußen bleiben, das Öffnen oder noch mehr Sicherheitsschlösser anbringen, ist und bleibt ein Seiltanzakt.

Ein Wagnis ohne Gleichen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Astrid (Mittwoch, 26 April 2017 06:54)

    Sehr schöne Gedanken , toll geschrieben!