Der Tanz der Masken

Zwei Masken tanzen zaghaft, auf ein Lied, das das Leben schreibt. Sie sind miteinander verbunden, können sich gegenseitig nicht entrinnen. Sie sind das Schicksal des jeweils anderen. Sie gehören zusammen, wie Ying und Yang, Dunkel und Licht. Der eine gut, der andere schlecht, so stehen sie im Vordergrund, färben sie das Bild. Doch schaue ich genauer hin, sehe ich den Raum zwischen ihrer Verbindung. Mit ihren zarten Bändern überschneiden sie sich, berühren einander, wie das Spiel der sich Liebenden. Sie erwecken den Schein, der Mittelpunkt zu sein. Doch ist das Zwischendrin nicht genau das was die Augen sehen sollen? Nichts ist nur schwarz oder weiß, sondern bunt, in warmen Farben gehüllt. Die Masken tanzen um ihr Leben, geben alles, lenken ab, finden ihren Weg, das Wesentliche zu verschleiern. Denn nichts ist wie es scheint, Tränen fließen nicht nur aus Trauer, sondern auch vor Glück. Ein Lächeln ist nicht immer ein Lächeln, sondern vielleicht die Maske der Trauer. Tanzt nur ihr Masken, erfreut euch weiter an jenen, die nicht sehen wollen. Doch lasst mir eure Verbindung, die Melodie im Hintergrund.


Erbarmungslos

Tagein Tagaus, vor und wieder zurück

auf der Suche nach dem verpassten Glück.

Erbarmungslos - tick, tack, tick, tack

schlägt der Rhythmus der Zeit im Takt.

Lässt nichts aus, sondern fängt ein

raubt den Wunsch, um sein Sklave zu sein.

Vertane Chancen rücken eng zusammen,

wissen es ist für immer, auf ewig gefangen.

Nichts bleibt, alles geht

verloren der, der es nicht versteht.

Jeder verliert den Kampf gegen die Zeit,

denn keiner weiß wie viel ihm noch bleibt.

Die Falten bezeugen es den Alten,

wir können es nicht stoppen, nicht mal verwalten.

Unaufhörlich ist der Wandel im Gange,

das Leben nur ein Hauch, kaum ein Herzschlag lange.

Menschen die trauern, nach dem was einst war.

Viel zu spät dann sehen sie klar.

Die Gegenwart haben sie verschmäht,

die Erkenntnis dafür kommt viel zu spät.

So drehen sie sich im Kreis, raffen die Menschen dahin,

das Ziel aus den Augen und verloren der Sinn.

Es bleibt ihnen nur die Trauer, um ihr verpatztes Glück

denn was einst war, kehrt nie mehr zurück.

Dem Ende so nahe

Sie geht langsam, Schritt für Schritt

Neben ihr geht die Zeit leise mit.

Sage mir, habe ich dich richtig genossen?

Oder verschwendet, unsinnig vergossen?

Gibt es für mich etwas zu bereuen?

Oder kann ich mich über meine Vergangenheit freuen?

Jetzt wo mein Ende mir so nah,

denke ich daran was kommt, ist und war.

Mit ihrer Hand streicht sie über ihre dünne Haut.

Wann ist das passiert, wann bin ich so ergraut?

Doch die Zeit bleibt stumm und schweigt still,

bleibt ihr die Antwort schuldig, auch wenn die Frau das nicht will.

Denn es obliegt nicht der Zeit über vergangenes zu urteilen,

die Erkenntnis wird sie auch so ereilen.

Und darum geht die Zeit, mit einem wissenden Lächeln und

Schritt für Schritt, leise an ihrer Seite mit.