Alle Worte der Schönheit wurden schon niedergeschrieben. Das Leben, die Liebe, schon in den wundervollsten Sätzen verfasst. Was also bleibt mir, um die Menschen zu verzaubern? Ihr Dasein für einen winzigen Moment vergessen zu lassen und abzutauchen, zu fliegen, den Atem anzuhalten? Und das auf dem Rücken meiner Buchstaben, die sich zu träumenden Wörtern vereinigen, die wie klares kühles Wasser zu Sätzen zusammenfließen. Nichts bleibt mir außer dem Wissen meines Unvermögens neuen Worten Leben einzuhauchen, um damit zu berühren, Menschen davonzutragen, wie der Wind die Wolken, die unbezähmbaren Wellen ihre Schaumkuppen. Lastet der Druck des Wollens, des Müssens, die schiere Verzweiflung des Unmöglichen, die Suche im Inneren nach dem noch nie Geschriebenen. Möchte ich es herausschreien, die Welt zum Stehen bringen, die Menschen ineinander verschwimmen lassen, zu einen großen Ganzen, getragen durch die Flügel meiner Umschreibungen der Liebe, Freude, Angst, Verlust. Allem eine Sanftheit des Erträglichen zu verleihen, Worte entschärfen und neu zu färben. Gefangen in einem Turm der verlebten Sätze, mit der Sehnsucht nach Freiheit und Wärme, etwas Neues zu erschaffen, suche ich den Schlüssel, der den verlesenen Augen wieder Leben einhaucht, die Herzen tiefer berührt, in allen Schichten des Möglichen. So reite ich auf meinem feurigen Verlangen, auf dass ich meinen zu engen Horizont durchbreche und sich mir die Essenz der Gefühle in all ihrer Einfachheit zeigt, so dass ich diese zu neuem Leben erwecken kann.
Sabrina, 40 Jahre jung mit einem Kopf voller kreativer Ideen.
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